Natur-Projekt „Blumenwiese“

Seit 2017 unterstützen wir das Projekt „Blumenwiese“ des NABU Friedberg. Bilder zum Projekt finden sich hier.

Blumenwiese an der „Diebsschleiche“ in Friedberg-Dorheim, Foto: NABU-Friedberg

Rund um die Blumenwiese konnten wir noch weitere Projekte in Kooperation mit dem NABU realisieren. Besonders wichtig ist uns, dass wir über die Wiese informieren, damit sich viele „Nachahmer“ finden, die so einen Beitrag zum Artenschutz leisten.

Dorheimer Blumenmeer als Paradies für Insekten

Friedberg-Dorheim(pm). Bei herrlichem Sonnenschein haben sich nahezu 30 Teilnehmer an einer 2017 angelegten artenreichen Dorheimer Blumenwiese getroffen. Hier erhielten sie nach der Begrüßung durch Harald Bernd vom NABU Friedberg und der Referentin Dr. Beate Alberternst einen Einblick in die Anlage, die Gestaltung und die Pflege einer solchen Fläche. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Aktionswochen gegen das Insektensterben statt. Gemeinsame Ausrichter dieser Exkursion waren der NABU Friedberg und der Soroptimist-Club Bad Nauheim, der mit einer großzügigen Spende die Anschaffung des Saatgutes ermöglicht hat.

Was die Besucher zunächst sahen, war ein wahres Blumenmeer aus Margeriten. Hier erläuterte Diplom-Agrarbiologin Alberternst die Historie der Wiese: Ursprünglich gehörte die heutige Fläche zu einem Acker, der durch den Bau der Umgehungsstraße Dorheims zerschnitten wurde. Übrig blieb eine Fläche von rund 1300 Quadratmetern, die zu klein für eine landwirtschaftliche Nutzung ist.

Die Dorheimer Kirchengemeinde als Eigentümer bot dem NABU Friedberg das Teilgrundstück zur Pacht an. Alberternst präsentierte verschiedene Fotos, die seit der Übernahme 2017 die Bearbeitungsschritte bis heute zeigen. Die Familie Weisensee hat mit ihren Landmaschinen die Fläche unentgeltlich vorbereitet. Anfang September 2017 wurde gesät, und im Frühjahr 2018 zeigten sich viele Arten, darunter viel Klatschmohn und Kornblume. Der trockene Sommer 2018 ließ jedoch alles verdorren, und die Sorge war groß, dass die Ansaat verloren sei. Doch die Sorge ist unbegründet gewesen, wie sich nun zeigt.

Richtig pflegen, aber nicht düngen

„Auf der hiesigen Fläche wurde artenreiches Wildpflanzensaatgut, sogenanntes Regiosaatgut, ausgesät“, erläuterte Alberternst. Das ist Saatgut, das von Wildpflanzen in „unserer“ Region gewonnen worden ist. Diese Pflanzen haben sich über lange Zeit an die hiesigen Standortverhältnisse angepasst, und es bestehen enge Wechselbeziehungen mit den heimischen Insekten. Wichtig für den Artenreichtum ist die richtige Wiesenpflege. So muss die Wiese jedes Jahr ein- bis zweimal gemäht und das Mahdgut von der Fläche abgeräumt werden. „Auf keinen Fall darf hier gedüngt werden! Nur durch den Nährstoffentzug haben konkurrenzschwächere Kräuter eine Chance, sich gegen stickstoffliebende, wuchskräftige Gräser zu behaupten“, erläuterte die Referentin. Damit bei einer Mahd nicht alle Futterpflanzen gleichzeitig von der Fläche verschwinden, mähen die NABU-Aktiven in Etappen und lassen sogenannte Altgrasstreifen stehen, in die sich Insekten und andere Tiere zurückziehen können.
Wetterauer Zeitung, online 12.6.2019

Bildunterschrift:Beate Alberternst (3. v. l.) präsentiert den Besuchern die Blumenwiese. © pm

Gegen das Insektensterben

von Jürgen Wagner

Friedberg(jw). Fritzchen soll in der Schule eine Wiese mit einer Kuh malen. Als er dem Lehrer ein leeres Blatt gibt und der wissen will, wo die Wiese sei, sagt Fritzchen: „Hat die Kuh gefressen.“ „Und die Kuh?“ „Wo keine Wiese ist, bleibt so eine Kuh auch nicht lange.“ Naturschützern ist gar nicht zum Lachen zumute, wenn sie an Wiesen denken. Das einst vielfältige Leben ist bedroht. Ein Aktionsbündnis veranstaltet daher „Aktionswochen gegen das Insektensterben“. So wird am morgigen Samstag die NABU-Blumenwiese in der „Diebsschleich“ in Dorheim vorgestellt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Ende der Wetteraustraße (nahe Esso-Tankstelle). Der Soroptimist Club und der NABU zeigen, wie man Blumenwiesen anlegt und pflegt. Am Dienstag, 28. Mai, folgt um 19.30 Uhr im Alten Rathaus am Marktplatz in Bad Nauheim der Vortrag „Faszination Wildbienen“ des BUND. Referent ist Klaus Dühr. Am Samstag, 1. Juni, stellt der Landwirtschaftliche Betrieb Bernhard in Dorheim das Projekt der Blühflächenpartnerschaft vor (16 Uhr, Acker auf dem Roten Berg, am Radweg zwischen Bauernheim und Dorheim). Am Sonntag, 2. Juni, wird ab 14 Uhr der Frühsommer auf der Streuobstwiese gefeiert. Unter dem Motto „Von Bienen, Pflanzen und Tieren“ stellen am NABU-Erlebnispunkt am Wingert in Dorheim verschiedene Vereine ihre Aktivitäten rund um den Streuobstwiesenschutz vor (Zufahrt über Feldweg gegenüber dem Brunnenwärterhaus Schwalheim).

„Pflanzen zum Wochenende: Was ein alter Güterbahnhof zu bieten hat“ lautet eine Exkursion mit Dr. Doris Jensch (Freitag, 7. Juni, 18.30 Uhr, Treffpunkt an der Ecke Am Güterbahnhof und Fritz-Reuter-Straße in Friedberg). Vorgestellt wird ein sehr artenreiches Gelände (Kosten zwischen 2 und 5 Euro, Veranstalter ist die NABU-Umweltwerkstatt).

Grünflächen werden gemäht

Am Samstag, 8. Juni, folgt die Projektvorstellung „Bad Nauheim blüht“ (16 Uhr, Parkplatz Frankfurter Straße/Am Großen Teich). Jürgen Burdak von der Bürgerstiftung stellt das Projekt vor. Am Sonntag, 9. Juni, beginnt um 11 Uhr die gemeinsame Insektenzählung. Der NABU Bad Nauheim lädt hierfür auf die Streuobstwiese „Am Steinweg“ ein. Es werden Insekten beobachtet und bestimmt. Von Montag bis Samstag, 11. bis 15. Juni, lädt Dr. Stefan Nawrath vom NABU Friedberg zur „Mähaktion von Grünflächen“ ein (jeweils 18 bis 20 Uhr, Anmeldung unter s.nawrath@online.de). Bei der Aktion wird wie zu Großvaters Zeiten Gras geschnitten und zusammengerecht. „Ökologische Landwirtschaft – Chancen und Möglichkeiten im ökologischen Gemüsebau“ ist die Besichtigung des Bioland-Hofs von Querbeet in Steinfurth überschrieben (Samstag, 15. Juni, 11 bis 14 Uhr, Zum Sauerbrunnen 66). Den Abschluss der Aktionswochen bildet eine Fledermäuse-Erkundung an den Straßbachteichen. Für Samstag, 15. Juni, laden Ruth Müller und Maxie Heuer vom NABU Friedberg und dem Angelsportverein Friedberg ein, mit Detektoren Fledermäuse aufzuspüren und deren Lebenswelt zu erkunden.

Alle Veranstaltungen bis auf die Exkursion am 7. Juni sind kostenlos. Veranstalter der Gemeinschaftsaktion für Friedberg und Bad Nauheim sind NABU, BUND, Soroptimist Club Bad Nauheim, der Landwirtschaftliche Betrieb Bernhard in Dorheim, die Bürgerstiftung „Ein Herz für Bad Nauheim“ und der ASV Friedberg.
Wetterauer Zeitung, online 22.5.2019

Zu den Bewohnern heimischer Wiesen zählen neben Insekten auch Primaten mit breitkrempigem Hut und Rucksack. © dpa

NABU-Veranstaltung zu naturgerechtem Pflanzen

Friedberg(pm). Jeder kann einen Beitrag zum Umweltschutz leisten – dazu ruft der NABU Friedberg auf. Bereits das naturgerechte Bepflanzen von Balkonen, Terrassen und Gärten könnten der Natur helfen. Dies zeigt der NABU beispielhaft an einer bereits angelegten Blumenwiese, die durch eine Spende von Soroptimist International Club Bad Nauheim unterstützt wurde.

Am Samstag, 25. Mai, 15 Uhr, findet dazu eine Informationsveranstaltung statt. Beate Alberternst wird dann Informationen zur Anlage, der Pflege und dem Nutzen solcher Wiesen für den Erhalt der biologischen Vielfalt vorstellen. Treffpunkt ist in der Wetteraustraße in Friedberg-Dorheim, nahe der Esso-Tankstelle Gottwalz. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.NABU-Friedberg.de.
Wetterauer Zeitung, online 21.5.2019